Echte Held:innen
Ausgelöst vom Entsetzen über die häufigen Terror-Attentate entstand Fazil Says Cellokonzert „Never Give Up“ als ein „Aufschrei für Freiheit und Frieden“. Die franko-belgische Cellistin Camille Thomas spielte schon bei der Uraufführung 2018 den Solopart. Rhythmik und Perkussion, große Dramatik und Expressivität, aber auch experimentelle Töne kennzeichnen dieses Konzert. Im mittleren Satz kann man Anspielungen auf MG-Feuer und Menschenschreie ahnen. Der Ausklang ist dennoch voller Hoffnung für die Zukunft – mit Anmutungen von Vogelgesang, Meereswellen und friedlichen türkischen Tänzen.
Englische Volksmusik
#Beethoven - Große Musik aus wilden Zeiten
Tatata Taaaa! Dreimal kurz, einmal lang. Kein Symphonieanfang der Musikgeschichte wurde wohl so berühmt wie dieser. Man sagt, es klinge wie ein Anklopfen. Welches Schicksal pocht denn hier angeblich an die Tür? Unruhige Zeiten in Wien, ein auf Krawall gebürsteter Napoleon, ein gesundheitlich angeschlagener Beethoven … das ist die wackelige Ausgangslage. Aber viel wichtiger: Wie entsteht in solchen Zeiten so unsterbliche Musik? Wir gehen der Sache nach und schmeißen uns mit viel Vergnügen in mitreißende Klänge.
bochum barock
„...bitte gehorsamst die Abreise nach Engelland zu notificieren"
Barocke Musik aus Deutschland und dem Königreich
Nicht ohne Klarinette
Vielstimmig
Die „Orgelsymphonie“ gehört zu Frankreichs bedeutendsten Symphonien. Der Name des Werks stammt übrigens nicht vom Komponisten – Saint-Saëns sprach lieber von einer „Symphonie mit Orgel“. Denn die Orgel ist hier „nur“ eine Klangfarbe unter anderen – sie macht sich rar, wirkt dann aber umso stärker. Auch ein Klavierduo gehört übrigens mit zum Orchester. Zwar ist die „Orgelsymphonie“ keine religiöse Komposition, aber dennoch zieht sich die Melodie des „Dies irae“ durchs ganze Werk. In den beiden Riesenteilen – rund 20 bzw. 15 Minuten lang – verstecken sich die üblichen vier Symphoniesätze. Saint-Saëns hielt diese (seine letzte) Symphonie für sein Hauptwerk.
KopfKinoKonzert – Intergalaktisch
"Beam me up Scotty!“
Andaluza
Auf die Spuren spanischer Musik begeben sich Jiwon Kim und Peter Ernst in ihrem Programm ANDALUZA. Dabei sind sie nicht nur auf die rauen, vom Flamenco inspirierten Kompositionen Manuel de Fallas gestoßen, sondern auch auf die an höfische Musik angelehnte Serenata von Joaquin Rodrigo, oder die salonesken Tänze des Katalanen Enrique Granados.
Lieblingstonart
Gleich zwei frühe Symphonien von Franz Schubert stehen auf unserem Programm, beide in in B-Dur. Diese Tonart war, neben D-Dur, die »Lieblingstonart« des jungen Schubert für Symphonien und auch für Streichquartette.
Franz Schubert war 1816, als er seine fünfte, noch zu den Jugendwerken zählende Symphonie zu Papier brachte, ein noch junger Mann von 19 Jahren. Die Fünfte ist vielleicht die vollkommenste seiner Jugendsymphonien und gilt allgemein als die erste »reife« Symphonie Schuberts. Ihre Ausarbeitung ist von kammermusikalischer Perfektion: Die Besetzung ist für Schubert ungewöhnlich klein; es fehlen beispielsweise Klarinetten, Trompeten und Pauke. Dennoch oder gerade deswegen ist aber die Instrumentierung überaus genau gearbeitet und ihre Proportionen sind fein aufeinander abgestimmt. Überhaupt sollte man sich von der vorgeblichen technischen Leichtigkeit des Werkes nicht täuschen lassen: Bei aller Schlichtheit bleibt diese Symphonie nicht an der Oberfläche: Es scheint, als spiele sich auf einer zweiten, parallelen Ebene Untergründiges, nicht ebenleicht Verstehbares ab, man sollte die interpretatorischen Herausforderungen keineswegs unterschätzen.
Bereits zwischen 1814 und 1815 entstand die zweite Symphonie, gewiss kein Meisterwerk, aber durchaus das Werk eines brillanten 17-Jährigen und eine bemerkenswerte Leistung. In vier Sätzen angelegt, ist sie in Umfang und Ausblick bereits deutlich großartiger als die Symphonie Nr. 1.
Anders als Brahms, der Schuberts so genannten Jugendsymphonien keinen hohen künstlerischen Wert zugestand und sogar empfahl, »sie sollten nicht veröffentlicht, sondern nur mit Pietät bewahrt werden …«, war Antonín Dvořák einer der wenigen Bewunderer der frühen Symphonien Schuberts, in
denen er – trotz des Einflusses von Haydn und Mozart – im »Charakter der Melodien«, der harmonischen Progression und den vielen exquisiten Details der Orchestrierung dessen Eigenständigkeit und Individualität erkannte.
Kuriositäten
Verschoben auf Herbst 2026
