Lieblingstonart
Gleich zwei frühe Symphonien von Franz Schubert stehen auf unserem Programm, beide in in B-Dur. Diese Tonart war, neben D-Dur, die »Lieblingstonart« des jungen Schubert für Symphonien und auch für Streichquartette.
Franz Schubert war 1816, als er seine fünfte, noch zu den Jugendwerken zählende Symphonie zu Papier brachte, ein noch junger Mann von 19 Jahren. Die Fünfte ist vielleicht die vollkommenste seiner Jugendsymphonien und gilt allgemein als die erste »reife« Symphonie Schuberts. Ihre Ausarbeitung ist von kammermusikalischer Perfektion: Die Besetzung ist für Schubert ungewöhnlich klein; es fehlen beispielsweise Klarinetten, Trompeten und Pauke. Dennoch oder gerade deswegen ist aber die Instrumentierung überaus genau gearbeitet und ihre Proportionen sind fein aufeinander abgestimmt. Überhaupt sollte man sich von der vorgeblichen technischen Leichtigkeit des Werkes nicht täuschen lassen: Bei aller Schlichtheit bleibt diese Symphonie nicht an der Oberfläche: Es scheint, als spiele sich auf einer zweiten, parallelen Ebene Untergründiges, nicht ebenleicht Verstehbares ab, man sollte die interpretatorischen Herausforderungen keineswegs unterschätzen.
Bereits zwischen 1814 und 1815 entstand die zweite Symphonie, gewiss kein Meisterwerk, aber durchaus das Werk eines brillanten 17-Jährigen und eine bemerkenswerte Leistung. In vier Sätzen angelegt, ist sie in Umfang und Ausblick bereits deutlich großartiger als die Symphonie Nr. 1.
Anders als Brahms, der Schuberts so genannten Jugendsymphonien keinen hohen künstlerischen Wert zugestand und sogar empfahl, »sie sollten nicht veröffentlicht, sondern nur mit Pietät bewahrt werden …«, war Antonín Dvořák einer der wenigen Bewunderer der frühen Symphonien Schuberts, in
denen er – trotz des Einflusses von Haydn und Mozart – im »Charakter der Melodien«, der harmonischen Progression und den vielen exquisiten Details der Orchestrierung dessen Eigenständigkeit und Individualität erkannte.
Kuriositäten
Verschoben auf Herbst 2026!
Mit Schwung
Der Dirigent Mariss Jansons war es, der Jörg Widmann um eine Konzertouvertüre für die Aufführung von Beethovens 7. und 8. Symphonie bat. Also hat Widmann für eine Besetzung geschrieben, wie sie Beethoven damals hatte, und sich an den Klangfarben und der Explosivität der 7. Symphonie orientiert. Allerdings stehen die musikalischen Elemente hier wie zerrissen nebeneinander – ein Beethoven aus dem Reißwolf. Um an den einstigen Schockeffekt der Siebenten zu erinnern, gehören bei Widmann auch avantgardistische Kratz- und Knacklaute dazu. Diese „verrückte Ouvertüre“ ist ein großer Spaß.
HfMT Köln & Propsteimusik Bochum - Giuseppe Verdi: Messa da Requiem
Bis tief in die Seele berührt …
Giuseppe Verdi: Messa da Requiem
Erwartung
Das „Vorspiel zum Nachmittag eines Fauns“ war 1894 der Durchbruch für Claude Debussy und den musikalischen Impressionismus und die moderne Musik überhaupt. Für eine „symphonische Dichtung“ ist das rund zehnminütige Werk recht kurz. Eine auf- und absteigende Flötenmelodie leitet es ein und wird zur Keimzelle des Stücks. Das Neue daran war die Auflösung konventioneller Tonalität. Dazu inspiriert hatte Debussy ein javanisches Gamelan-Orchester, das er auf der Pariser Weltausstellung 1889 gehört hatte und dessen Musik „unsere Tonika und Dominante wie Geister aussehen ließ“.
Symphoniekonzert des jungen orchesters NRW (djo NRW)
Dmitri Schostakowitschs 11. Symphonie, betitelt „Das Jahr 1905“, ist ein Werk von packender Dramatik, politischer Doppeldeutigkeit und musikalischer Tiefe. Sie gehört zu seinen politisch aufgeladensten Kompositionen und spiegelt nicht nur ein historisches Ereignis, sondern auch die Zerrissenheit und das Leiden des sowjetischen Volkes unter Repression und Gewalt wider – damals wie in Schostakowitschs eigener Gegenwart.
Tränen und Jubel
Unter dem Titel »Tränen und Jubel« vereint das Programm Werke aus Renaissance und Moderne, die nach ihrer tonalen Entwicklung aufwärts angeordnet sind – wie eine musikalische Reise aus dunklen Tiefen hin zu lichtem Überschwang.
Konzerte zum Jahreswechsel - Neujahr
Konzerte zum Jahreswechsel - Silvester
Die allerletzten Konzerte – ein Abschied im großen Stil!
Nach zwei Jahrzehnten grenzenloser musikalischer Anarchie, virtuoser Spielkunst und urkomischem Wahnsinn heißt es: Vorhang zu für Igudesman & Joo.
Doch bevor das unaufhaltsame Duo die Bühne endgültig verlässt, holen sie zum letzten Mal zum ganz großen Schlag aus – gemeinsam mit den Bochumer Symphonikern unter der Leitung von Tung-Chieh Chuang.
„Final Nightmare Music“ ist kein Konzert – es ist ein Erlebnis aus Klassik, Pop, Spaß und Genie. Von Strauss bis Rachmaninoff, von Mozart bis McCartney: Alles wird seziert, zerlegt und neu zusammengesetzt – mit technischer Brillanz und herrlichem Wahnsinn.
Igudesman & Joo werfen alles auf die Bühne, was ihnen jemals Applaus, Gelächter oder Stirnrunzeln eingebracht hat – und noch ein paar Überraschungen obendrauf.
Ob es das größte Finale aller Zeiten wird oder ein orchestraler Nervenzusammenbruch live auf
der Bühne? Sie entscheiden – denn vielleicht ist auch das eine Illusion.
Am 31. Dezember 2025 sowie am 1. und 2. Januar 2026 in Bochum: Zum allerletzten Mal.
Danach ist Stille.
Silent Night - Classic Night
Eine musikalische Reise durch die Welt der Pop- und Rockmusik –
im besinnlich-stimmungsvollen Sound von Band und Orchester
