Mit 22 Jahren reiste Richard Strauss nach Rom und Neapel. Danach hielt er seine Eindrücke in einer Komposition fest: „Aus Italien“. Er nannte dieses Werk eine „symphonische Phantasie“ – es ist (trotz der vier Sätze) nicht mehr Symphonie, aber es ist auch noch nicht symphonische Dichtung. Der 3. Satz, „Am Strande von Sorrent“, entfaltet eine faszinierende, für Strauss ungewöhnliche, nahezu impressionistische Klanglandschaft. Der Komponist sprach von einem „Stimmungsbild“, einer Verflechtung von Naturtönen (Wind, Wasser, Vogelrufe) mit eigenen Empfindungen.
Erich Wolfgang Korngold gehörte zu den erfolgreichsten Opernkomponisten der 1920er Jahre. Im amerikanischen Exil wurde er ein wichtiger Filmkomponist, der die Musiksprache von Hollywood prägen sollte. Seine Film-Partituren verstand Korngold als „dramatische symphonische Musik“ oder „Opern ohne Gesang“. Einer der letzten Filme, für die er komponierte, hieß „Devotion“ (1946). Er spielt unter Musikern und gipfelt in der Aufführung eines kleinen (einsätzigen) Cellokonzerts, das Korngold komplett auskomponierte – und dann auch als eigenständiges Werk veröffentlicht hat.
Für einen Studienfreund schrieb Ottorino Respighi in jungen Jahren ein dreisätziges Cellokonzert. Das Konzert ging leider verloren – bis auf den Adagio-Satz. Den hat Respighi später noch einmal überarbeitet, zunächst für Violoncello und Klavier. 1921 – da war Respighi längst Kompositionsprofessor in Rom – machte er aus dem Adagio mit Variationen ein einsätziges Cellokonzert mit Orchester. Es ist, wie man das von Respighi kennt, ein schönes, ernstes, klanglich meisterhaftes Stück.
Auch Felix Mendelssohn reiste in jungen Jahren (1830-1832) nach Italien. Danach schrieb er seine „Italienische“ Symphonie, die er für sein „lustigstes Stück“ hielt. Die gefeierte Premiere 1833 in London dirigierte Mendelssohn selbst. Doch das blieb die einzige Aufführung der „Italienischen“ zu seinen Lebzeiten – der Komponist wollte immer noch etwas daran „verbessern“, kam aber nie dazu. Im 1. Satz spürt man die unbändige Unternehmungslust des Italien-Reisenden. Der 3. Satz erinnert an ein elegantes Menuett, der 4. Satz an einen wilden neapolitanischen Volkstanz. Im „Andante“ aber steckt ein ergreifender Trauermarsch – Mendelssohns Förderer Goethe und Zelter waren beide 1832 gestorben.